Die Jagdschule

Wenn du dich dazu entschlossen hast, die Jägerprüfung abzulegen, kannst du das natürlich auch ganz ohne die Hilfe einer Jagdschule machen. Spart definitiv eine Menge Geld. Macht aber nur Sinn, wenn du jagdlich und waffentechnisch so gut drauf bist, dass du dir die Mühe mit dem Unterricht sparen kannst.

Das ist bei den Wenigsten der Fall. Aber hey, nicht schlimm. Genau dafür gibt es ja die Jagdschulen.

Und genau so eine brauchte ich. Eine, die zu mir passt. Also nicht irgendeine. Erster Schritt also: Google fragen. Google findet ganz schön viele Jagdschulen, viel zu viele. Und es sollte ja auch eine bei mir im Umkreis sein, schließlich wollte ich zunächst keinen Ferienkurs, sondern einen Praxiskurs über mehrere Monate machen. Wenn man Google dann mit den richtigen Infos füttert, dezimieren sich die Ergebnisse zum Glück aber schnell.

 

Nach reichlicher Recherche stoß ich also auf die Jagdschule Waldfee. Hach, so ein hübscher Name. Das gefiel mir schon mal. Aber klar, außen hui, innen pfui? Das wollte ich nicht. Passten die Inhalte auch zu dem schönen Namen? Das rauszufinden galt es nun. Ein Anruf später und der Inhaber Ol Holler - sofort kam mir natürlich der Gedanke an den Spruch „Holla die Waldfee“ und ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen - lud mich zu einer Schnupperstunde ein. Ort des Geschehens: das „Kruse Baimken“ in Münster, ein uriges Gasthaus zentral zwischen Aasee, Promenade und Innenstadt gelegen. Dort findet im Obergeschoss allwöchentlich der Praxis- oder Abendkurs der Jagdschule statt.

 

Die Begrüßung fiel wunderbar herzlich aus und auch der Unterricht war so inhaltsvoll wie amüsant. Spätestens da war klar, das ist meine Jagdschule. Hier fühle ich mich wohl. Nachdem die Formalitäten geklärt waren, ging es Schlag auf Schlag. Zwei Mal in der Woche Abends Unterricht und am Wochenende zum Schießstand.

Das Glück währte leider nur kurz, durch diverse Umzüge konnte ich den Praxiskurs nicht fortführen. Nachdem auch irgendwann klar war, dass es mich sobald nicht dauerhaft in die Heimat verschlagen würde, musste also eine Alternative her. Der Jagdschule Waldfee wollte ich aber dennoch treu bleiben. Doch welches Kursmodell passte nun zur meiner aktuellen Lebenssituation?

 

Geht nicht, gibt´s nicht. Nicht bei der Waldfee und nicht mit Ol Holler. Also schlug er mir vor, einfach Urlaub zu nehmen und am Ferienkurs über zwei Wochen teilzunehmen. Eine vorzügliche Idee. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich schon ein paar Sekunden in mich gehen musste. Denn so viel Jahresurlaub habe ich nun auch nicht. Zehn Tage davon sind ganz schön viel. Vor allem würde der „Urlaub“ dann ja aus Lernen, Jugendherberge und ordentlich Stress bestehen. Aber einfach kann jeder. Und andere geben schließlich eine Menge Geld für Action aus und reisen dafür auch noch um die halbe Welt. Ich durfte all das im schönen Münsterland im Vierbett-Zimmer genießen.

 

Nun stellt sich bei den meisten natürlich auch die finanzielle Frage. Ein Jagdschein zu machen, ist absolut kein Schnapper. Und jetzt noch einmal für einen kompletten Ferienkurs zu bezahlen, wäre schon eine enorme Belastung für mich gewesen. Aber auch da kam mir Ol Holler entgegen. Der bereits bezahlte Praxiskurs wurde schlichtweg mit dem Ferienkurs verrechnet. Es kann doch so einfach sein.

 

Meinem Jagdschein konnte also nichts mehr im Wege stehen. Und ich muss sagen, dieser Urlaub war mit einer der Schönsten, die ich bisher erlebt habe. Ol Holler und seine Mitarbeiterin haben es geschafft, diese bunte Truppe von Jungs und Mädels zwischen 15 und 25 Jahren zu motivieren und konsequent auf das Ziel „Jägerprüfung“ vorzubereiten. Selbst die trockensten Themen verstanden sie uns schmackhaft zu machen. So mussten wir beim Exkurs in den Wildpark Losungen bestimmen und Challenges gewinnen. Und plötzlich wurden Ausscheidungen aller Art doch ganz spannend.

 

Und auch das Schießen wurde dank Ol Holler zum Vergnügen. Dank ihm schaffte es jeder, mit dem laufenden Keiler, den Tontauben und Bock Frieden zu schließen. Kein Wunder, schließlich hat er sich in England zum professionellen Flintenschießlehrer (Level 3 – Senior-Coach) ausbilden und prüfen lassen.

 

Die Jagdschule Waldfee hat es also verstanden, einen Unterricht zu gestalten, bei dem keiner auf der Strecke blieb. Egal mit welchem Wissensstand wir angereist sind. Und auch während meiner Zeit im Praxiskurs gefiel mir die ganzheitliche Art des Unterrichts besonders gut. Denn während im Ferienkurs Exkurse auf dem Programm standen, wird in den anderen Kursmodellen nicht nur Theorie- und Schießunterricht angeboten. Nein. Vielmehr versucht Ol Holler seine Passion an die Schüler weiterzugeben, in Form von Seminaren zum Aufbrechen- und Zerwirken oder Einladungen als Treiber bei wunderschönen Jagden.

 

Vielleicht unterscheidet sich die Jagdschule Waldfee rein faktisch gesehen nicht groß von anderen Jagdschulen dieses Landes. Aber was bedeuten schon alle Fakten, wenn das Herz fehlt. Und das hat diese Jagdschule, Herz.

 

Für mehr Infos könnt ihr einfach auf der Homepage der Jagdschule Waldfee vorbei schauen. Die findet ihr unter: www.jagdschulewaldfee.de.