Die Waffen einer Frau!

Das erste Mal. Wie fühlt es sich wohl an? Respekt hatte ich auf jeden Fall. Ein bisschen Angst war auch mit dabei. Und dann kam der Moment. Der Moment in dem ich das erste Mal eine Schusswaffe in der Hand hielt.

 

Es war ein schöner Sommermorgen und wir hatten in der Jagdschule unsere erste Schießstunde. Nervös wie am ersten Schultag setzte ich mir den Gehörschutz auf und ließ mich einweisen. Oh man, es gab so viele Dinge zu beachten.

 

Aber: So schlimm war es dann gar nicht. Es fühlte sich sogar ziemlich schnell ziemlich vertraut an. Der erste Schuss auf den 100 Meter entfernten Pappbock saß auch ganz passabel. Von jetzt an ging es Tag ein, Tag aus auf den Schießstand. Gut so, denn die Waffe und ich harmonierten so immer besser. Keine Berührungsängste mehr. Nur der Respekt, der blieb!

 

Als ich den Schein in der Tasche hatte, wurde ich stolze Besitzerin der Waffen meines Großvaters. Ich war stolz wie Oskar. Bis es dann das erste Mal damit ins Revier ging. Hatte ich schon daheim bemerkt, dass die Büchse sich doch ein bisschen sperrig anfühlte, wurde mir in Aktion klar, dass „ein bisschen sperrig“ völlig untertrieben war. Hier harmonierte einfach gar nichts.

 

Kein Wunder: Wollte ich meinen Großvater beschreiben, läse sich das so: gut 1,95 m groß und ebenso stabil, wie breit. Die Beschreibung meiner Person fällt ein wenig magerer aus: In der Höhe ist bei 1,69 m Schluss und in der Breite – tja, welche Breite?

 

Hin und her überlegt. Schaftanpassung? Wäre eine Möglichkeit. Aber weder die Büchse, noch das Glas obendrauf wären es wirklich Wert gewesen. Der Lauf war verrostet, das Glas matt und das Holz hinüber. Deshalb konnte es nur eine Entscheidung geben. Eine neue Repetierbüchse kommt ins Hause Ms. Hunt!

 

Lange recherchiert, macht man ja heute so – dank Internet geht’s ganz einfach. Und auch die persönlichen Erfahrungsberichte erleichterten meine Entscheidungsfindung.

 

Als Jungjägerin würde da doch gut eine Jungjäger-Repetierbüchse passen. Eventuell sogar eine von den neuen Damenversionen. Am Ende blieb eine Handvoll übrig: die Sauer 100 Classic und Sauer 101, die Haenel Jäger 10 und die Damenversionen Sauer 101 Artemis sowie die Haenel Jäger 10 Lady Timber. Die Preise waren schon knackig, aber die Berichte waren durchweg positiv. Da sollte also was dabei sein, oder?!

 

Ich konnte es kaum erwarten, endlich zum Büchsenmacher zu fahren. Denn das Internet kann ja viel erzählen, wichtig ist am Ende die Harmonie zwischen dir und der Waffe. Wie wichtig das ist, das ging mir vor Ort ganz schnell auf…

 

Welche Büchse es am Ende geworden ist, lest ihr am kommenden Sonntag.