Im Schießkino

Übung macht den Meister. Vom Meister sein bin ich zwar noch meilenweit entfernt, aber dafür übe ich ja. Meine neue Büchse ist noch genauso grün hinter den Ohren wie ich. Was liegt da näher, als direkt mal ab auf den Schießstand? Richtig. Doch welcher ist der Passende? Nach langer Recherche: „bewegungsschießen-rheinruhr“.

 

Schnell ans Telefon und einen Termin ausgemacht. Auf meine Frage, was ich denn mitbringen solle, die Antwort: „Nur gute Laune, den Rest kriegen wir zusammen hin.“ Wenn das mal keine Ansage ist. Mit viel guter Laune im Gepäck fuhr ich dann auch quer durchs Ruhrgebiet gen Hattingen.

 

Zur Begrüßung und Entspannung: Kaffee und Süßkrams. Hier spricht jemand genau meine Sprache. Wer dieser Jemand ist? Thomas Sieglitz, ein Mann, der etwas vom Schießen und besonders vom Schießen lehren versteht.

 

Dank neuster Technik in Form der MARKSMAN ST-2 –Technologie, konnte ich mir die Munition sparen und trotzdem ein genaues Feedback meines Schusses erhalten. Feedback, das nicht nur die Trefferposition, sondern auch den Schwungverlauf der Waffe in Relation zum Ziel umfasst. Wie aber funktioniert das genau? Bevor es losging, erklärte mir Thomas Sieglitz alles bis ins kleinste Detail.

 

An meine Büchse wurde ein Kamera-Sensor angebracht, der registriert die komplette Bewegung meiner Sauer 404 und die damit verbundene Treffpunktlage. Diese und die Schusswirkung wird durch folgende Parameter bewertet: Wildart, Treffersitz, Kaliber, Geschoss, BC, Geschossgeschwindigkeit und die Einschießentfernung. Ist klar oder? Na ja, mir qualmte jetzt schon der Kopf. Aber dank der ruhigen und besonnenen Art meines Lehrmeisters konnte ich mich schnell wieder auf das konzentrieren, warum ich eigentlich hergekommen war. Das Üben.

 

Wir starteten mit schön langsamen Schweinchen und steigerten uns ganz langsam. Die Sauen kamen je nach Laune mal von rechts, mal von links. Nach den Schüssen werteten wir direkt meine Daten aus. Mein Anschlag schien schon mal einwandfrei. Puh, Glück gehabt. Mein Verhalten am Abzug, auch schon sehr charmant. Was ich eindeutig noch konsequenter üben muss: Meinen Stand. Viel zu verkrampft und überhaupt nicht locker. Wie es richtig gehen sollte, einfach mal die Ente nachmachen. Locker in den Knien, den Po schön rausgestreckt (natürlich nicht zu stark) und mal die Arme zum Boden baumeln lassen. Da kommt doch richtig Bewegung in die sonst so steife Hüfte.

 

Was ich hier in einer Stunde gelernt habe – kaum mehr in Worte zu fassen. Es hat sich gelohnt und ich werde wieder kommen.

 

Schade, dass für Schießkinos noch keine Michelin-Sterne vergeben werden. Denn dieses wäre für mich sternewürdig. Wenn ihr euch selbst davon überzeugen möchtet, schaut unter diesem Link: http://www.bewegungsschiessen-rheinruhr.de. Fahrt vorbei. Ihr werdet nicht enttäuscht sein!