Drückjagd - Teil II

Die erste Kontrolle ging auf eine Sau mit Gebrechschuss…

 

...Kontrolle daher, da ein anderer Schütze eine Sau mit Gebrechschuss erlegt hatte und die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass es ebendiese Sau war. Doch solange wir keine absolute Sicherheit hatten, dass es sich dabei um das gleiche Stück Schwarzwild handelt, starteten wir mit der Kontrolle der Schweißfährte.

 

Dina konnte es kaum erwarten. Voller Elan sprang sie aus dem Auto, dicht gefolgt von Merlin. Bevor es zur Anschussstelle ging, wurde Dina das GPS Halsband und die Halsung mit dem Riemen angelegt. Jetzt ging es endlich los. Dina und mein Patenonkel routiniert vorweg, Merlin munter hinterher und ich aufgeregt wie am ersten Schultag hinter Merlin her.

 

Im Stechschritt gingen wir durch alles was die wildwachsende Natur zu bieten hatte. Dina gab die Richtung an, egal ob durch tiefen Matsch, dichtes Dornengestrüpp oder kräftigen Nadelwald. Mit tiefer Nase folgte die Hündin der Schweißfährte. Es war beeindruckend, wie konzentriert sie bei der Arbeit war und wie egal plötzlich alles andere wurde.

 

Und schnell wurde klar: hier müssen wir nicht mehr weitermachen. Denn die Sau wurde von dem anderen Schützen erlegt. Aber ans Ausruhen war noch lange nicht zu denken.

 

Auf zur nächsten Anschussstelle. Wieder nur eine Kontrolle, die uns schnell zeigte, das Stück wurde nicht getroffen. Denn: Wir fanden keinen Schweiß, Dina fand keinen Schweiß und hatte dementsprechend auch keine Witterung. 

 

Nun folgte die erste "richtige" Nachsuche an diesem Vormittag. Dina folgte zielsicher der Schweißfährte, während wir versuchten mit ihr Schritt zu halten. Ziemlich schwierig, wenn dir die Nadelzweige permanent ins Gesicht klatschen und du vor lauter Gestrüpp vor Augen kaum etwas sehen kannst. Es funktionierte irgendwie, wenn auch nur mit vollem Körpereinsatz und Schrammen an den wildesten Körperteilen.

 

Ja, während ich dann mal wieder damit beschäftigt war, meine Mütze aus den Tannenzweigen zu befreien und dabei ein Auge auf Merlin zu haben, wurde Dina unruhig. Mein Patenonkel reagierte sofort und schnallte sie. Zack, schon ging´s los. Damit der kleine Merlin nicht hinterherlaufen konnte, hielt ich ihn fest und blieb mitten im dichten Wald auf meiner Position. Um mich rum nur Nadelbäume. Mein Patenonkel blieb bei Dina und ich fragte mich langsam, wie ich die beiden bloß wiederfinden sollte. Denn ich machte es den Bäumen gleich, stand wie angewurzelt im Wald rum. Jetzt hätte ich gerne einen GPS Tracker um sie zu orten.

 

Wie bestellt und nicht abgeholt, genauso fühlte ich mich jetzt. Die Minuten wurden plötzlich ganz schön lang. Mit Mühe konnte ich Merlin festhalten, damit er nicht das Weite suchte…

 

...Wie es weiter geht, lest ihr im nächsten Blogpost.