Alles eine Frage des Geldes?

Lasst uns über Geld reden. Ich weiß, man redet nicht drüber, man hat es. Und da geht’s doch schon los: die einen haben mehr davon, die anderen weniger. Aber was hat das jetzt auf meinem Jagdblog zu suchen?

 

Bevor ich meinen Jagdschein gemacht habe, wurde mir von vielen Jägern und vor allem Nicht-Jägern erklärt, wie teuer diese Leidenschaft ist. Das machte mich dann doch neugierig, also fing ich selbst an, zu recherchieren. Ganz oben auf der Liste, na klar: mein Jagdschein. Die Summe war also schon mal fix. Wie viel am Ende dafür drauf geht, das kannst du aber leicht steuern. Die Spanne reicht von der schlichten Anmeldungsgebühr für die Prüfung (man muss ja nicht immer eine Jagdschule besuchen) bis hin zum Privatkurs mit Allroundbetreuung.

 

Gut. Und recht simpel. Aber wie geht’s weiter? Lasst uns am besten chronologisch vorgehen. Den Jagdschein in der Tasche und den Jägerbrief an der Wand – also auf zum Amt. Nur noch vorher entscheiden, wie lange du deinen Jagdschein lösen möchtest. Je nach Bundesland variieren hier die Kosten. Hast du auch schon Waffen, dann kannst du sie hier auch direkt anmelden. Natürlich auch nur gegen eine selbstverständliche Bearbeitungsgebühr.

 

Jetzt darfst du also auch ganz offiziell die Jagd aktiv ausüben. Und es steht steht auch schon dein erster Ansitz im Jagdkalender. Im Winter, bei klirrender Kälte und strahlendem Vollmond. Ein Blick in den Kleiderschrank und du merkst: das ist alles so überhaupt nicht jagdtauglich. Die Augen glühen: SHOPPING! Und dann im Fachladen: Ähhh, vielleicht erst doch mal eine Runde Lotto spielen. Aber das kann ja auch nicht die Lösung sein, also kreativ werden.

 

Für mich ist es wichtig, dass die Kleidung in erster Linie funktional ist. Wenn es kalt ist, möchte ich warm bleiben; wenn es warm ist, möchte ich nicht zerfließen; wenn es regnet, möchte ich trocken bleiben. Auf dieser Basis investierte ich also in eine hochwertige Jagdhose und -jacke, die dementsprechend auch ihren Preis hatten. Mein Budget war also schon ziemlich erschöpft und ich hatte immer noch nicht alles beisammen. Von der Kopfbedeckung bis hin zur Unterwäsche war mein Kleiderschrank noch ziemlich leer.

 

Für den Kopf reichte aber auch eine einfache Mütze, Hauptsache warm. Und unter der Jagdjacke konnte ich dicke Pullover oder Jacken tragen, die es bei den günstigeren Modeketten für wirklich kleines Geld gibt (und sogar in grün)! Handschuhe: gibt es auch in günstig und für die Nachsuche-Handschuhe bin ich eben in den Baumarkt marschiert.

 

Nun wird es spannend: was trägt man untendrunter. Spitze dürfte es sein, aber nicht beim Ansitz. Hier reicht es schlicht und passgenau. Da ich vorher nie weiß, ob ich mich später vielleicht noch zur Nachsuche aufmachen muss, trage ich meine Sportunterwäsche drunter. Ob für´s Fitnessstudio, die Joggingeinheit oder für´s Skifahren, die meisten haben solche Sportklamotten sowieso zu Hause rumfliegen. Warum also nicht auch bei der Jagd einsetzen?!

 

Wie bei so vielen Dingen im Leben muss man sich fragen: Kaufe ich lieber ein Mal und gebe eventuell etwas mehr Geld aus oder kaufe ich günstig, dafür aber (sehr wahrscheinlich) häufig? Meine Investitionen haben sich bisher alle gelohnt und ich möchte keine davon missen. Wenn es um die Jagd geht, mache ich lieber Abstriche in anderen Bereichen, als bei den Produkten für meine liebste Freizeitbeschäftigung.

 

Um auf die Ursprungsaussage zurück zu kommen: die Jagd ist mit Sicherheit nicht das günstigste Hobby. Aber am Ende liegt es an dir, ob dein Revierfahrzeug der neuste Stern unter den Autos ist, ob deine Kleidung auf dem Designerladen kommen, ob deine Waffe vergoldet ist ODER ob du auf all das weniger Wert legst und versuchst ein bisschen Sparsamkeit an den Tag zu legen. Das Schöne ist doch: am Ende haben wir alle das gleiche Ziel – wir möchten uns Tag für Tag an der Jagd erfreuen!

 

In diesem Sinne

Waidmannsheil!