
Kalte Füße. „Kalte Füße sind lästig, besonders die Eigenen“. Ein absolut wahres Zitat von Wilhelm Busch.
So lästig sie auch sind, gerade in den kalten Monaten sind meine eisigen Füße ein Dauerbrenner. Ihr wisst bestimmt, wovon ich rede?!
Ganz egal wie dick die Socken sind, egal welche Schuhe ich anhabe: irgendwann wird es einfach kalt. Zumindest, solange ich mich nicht bewege. Und das ist lange, gerade beim Ansitz im Winter, bei der Drückjagd oder wenn der „Sauenmond“ vom Himmel strahlt.
Aber zum Glück gibt es so kleine Helferchen in Form einer Einlegesohle. Zack aus der Folie raus und in den Schuh geklebt. Soll angeblich Stunden halten und warme Füße bescheren. Klappt bei mir trotzdem nicht. Meine Erfahrung damit: für ein Mal tragen 2,50 Euro, trotzdem kalte Füße und bei der Nachsuche ist irgendwann die Schutzmembran aufgegangen und ich hatte die Stiefel voller schwarzer Kohle.
Trotzdem, noch gebe ich mich nicht geschlagen. Ich habe meinen kalten Füßen den Kampf angesagt. Es geht in die nächste Runde: beheizbare Socken sollen meinen Sparringspartner nun ordentlich einheizen.
Ich also gerade im Internet am stöbern und recherchieren, was es alles gibt. Und wie es der Zufall will, ploppte just in diesem Moment eine neue Mail von der Firma Grube.KG auf. Ob ich Lust hätte, ein Produkt aus dessen Onlineshop zu testen? Hallo! Na klar. Sogar beheizbare Socken gibt es da. Also direkt mal zugeschlagen und zwar ordentlich. Denn die Socken der Firma Lenz kosten schlappe 219 Euro. Das wäre eher was für Weihnachten, Geburtstag und Ostern zusammen – für die nächsten fünf Jahre. Aber wie habe ich selbst so schön in meinem letzten Blogbeitrag geschrieben: Lieber ein Mal kaufen oder immer wieder?
Diese immer wieder hatte ich ja schon hinter mir. Immer wieder beheizbare Sohlen für 2,50 Euro das Stück. Dagegen stehen nun 219 Euro. Halt! Stopp! Da ich ein Mädchen der Zahlen bin, habe ich mir alles mal durchgerechnet. Das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten: Ich könnte 87,6 Einmalsohlen kaufen, bis ich die Lenz Socks wieder drin hätte. Aber: der Winter in Deutschland ist lang. Für die Drückjagd, den Ansitz, die Revierarbeit und auch mal privat auf dem Weihnachtsmarkt, beim Radfahren oder dem Winterspaziergang komme ich locker auf 87,6 Mal “Ich will warme Füße haben” pro Jahr. Jetzt müssen die Söckchen nur noch halten, was sie versprechen. Die Handhabung ist selbst für Technikmuffel völlig stressfrei. Akkus aufladen und schon kann´s losgehen.
Laut Anleitung sollte Stufe drei (die Höchste) nicht allzu lang eingestellt sein. Begründung: die Füße sollen nicht qualmen, sondern eine angenehme Wärme annehmen, die zwar spürbar, aber dennoch hintergründig ist. Wer schon mal in einem Auto mit Popoheizung gefahren ist, die nonstop auf Vollepulle gestellt war, der weiß, wovon ich spreche. Irgendwann qualmt das Prachtstück und man ist froh, dass noch alles dran ist.
AUSSTATTUNG:
Ich dachte ja, ich würde einfach nur ein paar Socken und einen Akku bekommen. Nein. Bekommen habe ich ein sehr hochwertiges Paket mit zwei Lithium Akkus (wiederaufladbar), einem USB-Netzteil und –Ladekabel und natürlich die „Lenz Heat Socks“. Inklusive dicker Anleitung, wie ich endlich an warme Füße komme.
IM REVIER:
Aber zum wirklich spannenden Teil: In der Anleitung kann vieles stehen, jetzt muss es natürlich auf Herz und Nieren getestet werden. Also erst mal Vollgas: Stufe drei. Kaum angestellt, schon wurde es warm. Zu warm. Ein Gang runter und damit ins Revier zum Ansitz.
Das Thermometer zeigte Minusgrade an, perfekte Voraussetzungen. Wenn ich sonst bei den Temperaturen statt Gummistiefeln meine Wanderschuhe anziehe, hab ich dieses Mal extra die Gummi-Variante gewählt. Und auch den Ansitzsack habe ich mir nur um die Schultern und nicht über die Füße gelegt. Nach zwei Stündchen rumsitzen habe ich meine Füße dann doch wieder gemerkt, also einfach wieder Stufe drei anstellen – geht ganz einfach über die App und Bluetooth-Verbindung. So konnte ich dann wirklich die halbe Nacht mit warmen Füßen den Ansitz genießen. Ein Gefühl, das mir immer noch ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Aber nicht nur zum Ansitz sollen die Söckchen taugen, auch bei der Revierarbeit müssen sie zeigen, was sie können. Also hatte ich bisher bei jeder Revierfahrt die Socken in Betrieb (keine Angst, dazwischen wurden sie auch mal gewaschen). Auf Stufe eins konnte ich sie bei den etwas „entspannten“ Arbeiten super tragen, also beispielsweise beim Kirren, dem Hundegang oder beim Wildkameras ausbringen. Und wenn es dann doch noch ein wenig sportlicher wurde, habe ich die Heizung per Handy einfach komplett ausgestellt.
DER TRAGEKOMPFORT:
Die Socken sind als Unisex betitelt. Normalerweise trage ich in meinen Schuhen Größe 38 bis 40. Hier wurden mir die Fußwärmer in Größe 39-41 geliefert. Für mich absolut passend. Den Herren der Schöpfung würde ich aber raten, eher etwas größer zu bestellen.
Im Wadenteil und unter der Fußsohle sind die „Wärmeleitungen“ eingearbeitet, beim Tragen habe ich davon nichts bemerkt – außer eben die Wärme an den Zehen und der Fußsohle, die bis zu 14 Stunden halten kann.
Um aber überhaupt Wärme zu bekommen, gibt es zwei mitgelieferte Akkus. Die klicke ich ganz einfach an die Socken und kann per Knopfdruck den Wärmegrad einstellen. Oder natürlich per App. Ob auch alles läuft, sehe ich wenn das Licht rot leuchtet.
FAZIT:
Ich will es kurz halten: die Socken sind für Frostbeulen und alle kalte Füße geplagten eine absolute Bereicherung und jeden Cent wert. Das schreibe ich aus voller Überzeugung und nicht, weil ich die Socken zum Testen bekommen habe. Wären sie ein Fehlgriff, würde ich es euch auch genauso sagen.
Falls ihr euch also nun dazu entscheidet, euren kalten Füßen ebenfalls den Kampf anzusagen, dann kann ich euch die Socken der Firma Lenz wirklich wärmstens empfehlen!