Jagd verbindet!

Neulich spazierte ich durch eine Großstadt in Deutschland. Nichts Besonderes. Bis mein Weg sich mit einer Person kreuzte, der mein Winterschal so gar nicht gefiel. Ja ja, über Geschmack lässt sich streiten. Aber das war nicht der Grund. Diese Person störte sich vielmehr an Herkunft meines wunderbar warmen und hübschen Fuchsschals.

 

Wie könne ich bloß? Da hängt ein Lebewesen (im Wortlaut: totes Tier) um meinen Hals! Das gehört verboten! Ich möchte hier gar nicht den genauen Wortlaut wiedergeben, das wäre wahrscheinlich nicht mehr jugendfrei.

In gewisser Weise konnte ich diese Gedanken schon nachvollziehen. Kommt mir selbst oft genug der Gedanke, wenn ich einen Wintermantel oder ähnliches für wenig Geld und mit echtem Fell sehe, dass die Herkunft des Fells meist einen moralisch nicht einwandfreien Hintergrund hat. Doch mein Fuchs wurde im heimischen Revier erlegt und landet nicht in der Tonne, sondern wurde mit viel Arbeit zu einem warmen Schal verarbeitet.

 

Genau das wollte ich auch dieser Person sagen. Habe ich auch. Hat sie aber nicht die Bohne interessiert. Ich blieb also eine grausige Tiermörderin, Argumente hin oder her. Okay, jeder kann seine Meinung haben. Aber wenn man selbst bei klaren Fakten und Daten nichts an seiner Überzeugung ändert, dann muss ich damit einfach klar kommen.

 

Wie jedes Jahr klopft nun auch schon wieder die Jagd & Hund an die Tür. Ich freue mich riesig darauf, aber ganz tief irgendwo im Inneren vergraben, macht sich ab und zu ein diffuses Gefühl breit. Denn wie jedes Jahr werden vor den Toren der Hallen einige Aktivisten stehen. Auch das ist völlig in Ordnung, wir leben ja (zum Glück) in einem freien Land. Und es ist auch völlig in Ordnung, dass wir Jäger auch deren Meinung und Ansichten akzeptieren müssen. Ganz gleich, wie berechtigt oder unberechtigt wir es finden.

Was ich aber schade finde ist, dass wir Waidmänner und –frauen manchmal untereinander ein bisschen arg gräsig zueinander sind. Inzwischen vermeide ich es, Fragen oder Beiträge in den einschlägigen Facebook Gruppen zu teilen. Irgendwer findet irgendwas doch immer falsch.

 

Ja, die Jagd polarisiert. Und genau daher ist es doch wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen – besonders in der Öffentlichkeit. Ich weiß, jeder hat eine andere Einstellung zur Jagd. Aber am Ende jagen wir doch alle mit einem Hintergrund: waidgerecht und zielgerichtet.

Jetzt aber genug von negativer Stimmung, denn worauf ich hinaus will…

 

Das Gute ist: Diejenigen unter uns, die sich gegenseitig unterstützen, helfen und pushen, sind in der zum Glück absolut in der Überzahl. Lasst uns das nutzen. Denn natürlich kann jeder einzelne schon sehr viel bewirken. Aber GEMEINSAM schaffen wir noch so viel mehr!