
Danke – nur fünf Buchstaben und doch so viel Inhalt. Danke – wie oft benutzen wir dieses Wort? Viel zu selten! Stattdessen höre ich immer wieder ein Hätte, Wenn und Aber. Doch ein bedingungsloses Danke? Fehlanzeige. Doch genau damit kann so viel gesagt werden.
Nun habe ich seit fast zwei Jahren meinen Jagdschein. Wer meinen Weg als Jungjägerin ein bisschen verfolgt hat, der weiß, dass ich ohne großen jagdlichen Background in die Welt der Grünröcke geschlittert bin. Das grüne Abitur in der Tasche – und dann? Ja, dann stand ich da. Ohne Jagdmöglichkeit. Ohne Lehrmeister. Ohne Hund. Ohne Waffe.
Und dann: während ich meine Jägerprüfung absolvierte hatte, kam ich zum ersten Mal mit einem passionierten Jäger ins Gespräch. Wie es der Zufall wollte, war dieser Waidmann derjenige, bei und mit dem ich seit nun fast zwei Jahren das Waidwerk kennenlernen darf.
Wie das? Kurz nach Lösen des Jagdscheines bin ich von ihm eingeladen worden: eine Woche Jagdluft schnuppern. Einfach so! Ohne Bedingungen! In dieser Woche hatte ich nicht nur ein Mal mein erstes Mal: Ich durfte meinen ersten Bock, meine erste Sau, meinen ersten Dachs und meinen ersten Fuchs erlegen. Und ich durfte mich um den Schweißhundewelpen Merlin kümmern.
Kaum war der Sommer rum, standen auch schon die ersten Drückjagden vor der Tür. Und was war: Ich durfte mitkommen. Einfach so! Morgens beim Treiben dabei sein und nachmittags führte ich Merlin. Nicht zu vergessen das Schüsseltreiben am Abend.
Während dieser ganzen Zeit wurde mir das Waidwerk so nah gebracht, wie es das beste Lehrbuch nicht gekonnt hätte. Ein Waidwerk, das aus Erfahrungen der aktiven Jagdausübung entstanden ist. Ein Waidwerk in der die Tradition ohne erhobenen Finger gelebt wird. Ein Waidwerk bei dem wir schmunzelnd darüber diskutieren können, ob der Schützenbruch nun rechts oder links am Hut befestigt wird. Ein Waidwerk, das eben noch Spielraum für Neues lässt.
Ich möchte Danke sagen. Danke an meinen Lehrmeister, ohne den all das hier nicht möglich wäre. Danke an alle, die mir mit den besten Tipps und Tricks helfen, Tag für Tag mein Wissen zu erweitern. Danke an alle, die mich auf meinem Weg unterstützen und mir folgen – ob auf Instagram, dem Blog oder ganz besonders: im echten Leben. Danke an die großartigen Menschen, die es einer Jungjägerin ermöglichen, in ihrer Welt fußzufassen.
Um es jagdlich auszudrücken, kurz und knapp: Waidmannsdank!